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Jahresrückblick 2006

Auf unsere Womo-Touren 2006!  Den Reisebericht zu unserer "grossen" Tour in die Normandie hatte ich ja schon fertig. Aber wo waren wir sonst noch überall?

Schon ist es wieder Februar. Und eigentlich ist die Zeit der Rückblicke auf das vergangene Jahr längst vorüber. Doch bis es in diesem Jahr die ersten Womo-Übernachtungen gibt, möchte ich ein wenig das vorige passieren lassen. Viele schöne und unvergessliche Eindrücke haben wir gesammelt und viele Bilder mit nach Hause gebracht.

Und so spanne ich noch einmal den Bogen von der ersten Fahrt nach Bad Wimpfen bis zum gelungenen Jahresabschluss in Bad Dürrheim.

Viele Treffen mit Gleichgesinnten durften wir in diesem Jahr feiern. Und zu feiern gabs immer reichlich wenn wir mit Womo-Freunden aus dem "Wohnmobilforum", aber auch aus der "Mobilen Freiheit" zusammentrafen.

Unser erstes Wochenende verbrachten wir vom 24. bis 26. Februar in Bad Wimpfen am Neckar.




fotos.web.de/lothar_loell/Bad_Wimpfen_2006


24.-26. März 2006 Böblingen

Am Wochenende der hessischen Kommunalwahlen beschliessen wir eine Fahrt nach Baden-Württemberg. Am Freitagabend nach Feierabend geht’s los nach Böblingen, wo wir an einer Sporthalle unseren Übernachtungsplatz finden (der offizielle Womo-Platz ist gleich nebenan :-))

Am Samstagmorgen hat sich der Parkplatz um uns herum gefüllt. Des Rätsels Lösung: keine Sportveranstaltung sondern ein Flohmarkt! Und da wir von Flohmärkten magisch angezogen werden sind wir auch sofort mittendrin. Und wir machen tatsächlich ein „Schnäppchen“, einen Waschkorb voller Bücher für 5 €! Seitdem steht zum Beispiel Kischs „Marktplatz der Sensationen“ in meinem Regal.

Ziel unseres Besuches in Böblingen war allerdings das Bauernkriegsmuseum, fand doch vor den Toren der Stadt die entscheidende Schlacht mit der Niederlage des Bauernheeres gegen das des schwäbischen Bundes unter Georg Truchseß von Waldburg, dem „Bauernjörg“ statt.

Den Rückweg traten wir am Nachmittag an. Wir umfuhren Stuttgart und übernachteten in der  Schillerstadt Marbach, um am Sonntag gemütlich am Neckar entlang nach Hause und noch rechtzeitig zu einem Wahllokal zu gelangen.


fotos.web.de/lothar_loell/Boeblingen_2006


07.- 09. April Ronneburg und Lohr

Einem Tip aus dem Womo-Forum folgend fuhren wir an diesem Wochenende zum Mittelalterlichen Ostermarkt zur hessischen Ronneburg. Wir kommen Freitag Abend dort an und sichern uns einen Stellplatz mit Sicht auf die Burg.

Am Samstag sind wir direkt am Ort des Geschehens und mischen uns in das bunte Treiben von Rittern, Burgfräulein, Landsknechten, Marketänderinnen und Gauklern.

Ein Rundgang durch die sehenswerte Burg und die zahlreichen Verkaufsstände versetzten uns ins Mittelalter.

Wir verlassen die Ronneburg und fahren durch den Spessart bis zu dem uns wohlbekannten Städtchen Lohr, wo wir die Nacht zum Sonntag zubringen.

Am Main entlang bis Miltenberg, führt uns dann der Weg über Amorbach zurück nach Hetzbach


 fotos.web.de/lothar_loell/Ronneburg_Ostermarkt_2006


13. April - 17.April 2006 Ostern im Elsass



Der Storch, das Elsässer Wappentier, war unser ständiger Begleiter auf dem Osterausflug ins Elsass.

Normalerweise wollten wir ja nicht über die Feiertage fahren, weil da ja alle fahren, aber es wären 4 Tage verschenkt gewesen.

Und trotz der nicht gerade berauschenden Witterung waren die Tage für uns ein Genuss. Nicht zuletzt wegen der Störche, die wir in Hunawhir im Storchenpark hautnah erleben konnten. Ausserdem gabs da noch allerlei anderes Geflügel und Nutrias und Ottern. Und am Ende eine Vorführung mit Pinguinen, einer Robbe und nem Kormoran.

Übernachtet haben wir in Wissembourg, 2 mal in Ribeauville und in Saverne.

fotos.web.de/lothar_loell/Elsass_Ostern_2006


Tour de Normandie

08. September 2006 bis 29. September 2006

Man weiss ja nie was kommt. Auch wenn die Kohle knapp ist: den Urlaub haben wir uns noch mal gegönnt. Schließlich könnte es die letzte größere Tour mit dem Womo gewesen sein.....

Samstag 09.09.2006
Am gestrigen Freitag ging es endlich los.
Aber wir kamen spät weg von zu Hause, so daß wir unser eigentliches Ziel der ersten Etappe, den Parkplatz kurz vor der Grenze nach Luxemburg, auf dem wir schon zweimal übernachtet hatten, doch nicht mehr anfuhren.
Bei Kusel verliessen wir die Autobahn und suchten uns einen Übernachtungsplatz, den wir bei der Burgruine Lichtenberg fanden.
Irgendwann in meiner Schulzeit warm ich dort mal auf Klassenfahrt in der Jugendherberge.


Der heutige Morgen war windig und kühl, dafür unbewölkt und klar, wie nur ein Herbstmorgen sein kann.
Und es war ein herrlicher Tag, den wir allerdings überwiegend fahrend verbrachten. 504 km haben wir am Ende zurückgelegt, allerdings nach einem kleinen überflüssigen Umweg.
Ich wollte ja gleich nach Brügge, liess mich aber von meiner besseren Hälfte dann doch überreden nach Oostende durchzufahren. Dort waren alledrdings alle Womo-Plätze total überfüllt. es war ja Wochenende und ein schönes noch dazu. Und schliesslich war der Trubel in der Fährhafenstadt etwas zu groß.
Also zurück nach Brügge, wo wir gleich hätten bleiben sollen.
Auch dort war der Stellplatz mittlerweile übervoll, aber es fand sich noch ein Platz am Strassenrand.
Ein urdeutsches Abendessen aus Hackfleisch und (belgischem) Weisskohl mit einer guten Tasse Tee machten den Tag komplett.

Sonntag, 10. September 2006

Wir beginnen den Tag mit einem Morgenspaziergang durch das herrliche, malerische, sonnendurchflutete Brügge.

An jeder Ecke, nach jeder Biegung erwarten uns neue Eindrücke und man kann sich kaum satt sehen an den Backsteinhäusern und Bauten, den Kirchen, den Grachten und dem Treiben der Viaker (keine Ahnung wie diese Pferdedroschken in Belgien heissen), den mit Schirmen oder Nummern bewaffneten Stadtführeren und den schon am frühen Morgen zahllosen Touristen, die sich Busladungsweise in die Stadt ergiessen.

Brabanter Gotik, Spitzen und Pralinen.
Brügge ist ein gesamtkunswerk, ein immer währendes Gedicht, dessen vertraute Strophen doch mit jedem Reim neu klingen.
Auch bei diesem zweiten Besuch dieser Stadt bin ich nicht satt geworden, habe ich noch nicht genug Verse gehört.

Ja, was Brügge betrifft hats mich ganz schön erwischt!

Wir verlassen Brügge nach dem "Frühstück" um halb 12!
Es geht über Oostende an die Küste, der wir möglichst nah in Richtung Frankreich folgen.
Die Grenze lässt sich nur erahnen.
Die erste Stadt in Frankreich ist Dunkerque. Auch hier ist der Womo-Platz, dank Wochenende, gänzlich überfüllt.
Nach den 500 km von gestern hab ich heute keine Lust allzu weit zu fahren. Also suchen wir einen Stellplatz.
Fündig werden wir in Gravelines, wo wir auch mal wieder auf einen bekannten Namen stossen: die Befestigungsanlagen der Stadt wurden von Vauban ausgebaut.
Am Port de Plaisance stehen einige Womos und wir gesellen uns dazu.

Zum ersten Mal auf dieser Tour machen wir an diesem Hafenbecken die Erfahrung von Ebbe und Flut, die uns auf unserer gesamten Reise begleiten werden.
Nach einer Weile in der Sonne sitzen schwinge ich mich aufs Fahrrad um mich noch ein wenig zu bewegen.
Dabei komme ich weiter draussen an einen Parkplatz am Strand, wie geschaffen für die Nacht. Sofort zurück zum Womo radeln und Stühle, Fahrzeug und Maus einpacken, und raus ans offene Meer!
Hier beschliessen wir den Sonntag mit unserem ersten Sonnenuntergang über dem Meer bei Tee und Wein fast in völliger Abgeschiedenheit.
Nur ein paar Jugendliche feiern Party mit lauter Musik, Pizza, Bier und Wein. Das ist wie daheim!

Der Vorort von Gravelines an dem wir übernachteten hiess Grand Fort Philippe.

Montag, 11.09.2006

Vor 5 Jahren waren wir an diesem Tag aus dem Seine-Tal kommend auf den Campingplatz im Bois de Boulogne in Paris gefahren und hatten dort bei der Anmeldung von den Anschlägen aufs World-Trade-Center erfahren.
Genau 5 Jahre danach bleibt hoffentlich alles friedlich.

Es war heut nur eine kurze Strecke von Grand Fort Philippe bei Gravelines nach Calais.
Dort fahren wir auf den Stellplatz bei den Kanalfähren. 7 € kostet der Platz für 24 Stunden inclusive V+E. Und man kann die ein- und ausfahrenden Kanalfähren beobachten. Wir beschliessen für eine Nacht zu bleiben.

Auf dem Kai an der Hafenausfahrt beobachten wir bei Flut die Kormorane beim fischen. Die Angler auf dem Kai werden blaß vor Neid. Nur einer dieser interessanten Vögel hatte sich ein bisschen übernommen. Er hatte eine Scholle erwischt und es wollt ihm partout nicht gelineg den Plattfisch runterzuschlucken, so sehr er sich auch mühte. er musste seine Beute wieder aufgeben.

Ein Stadtbummel durch Calais war danach weniger ergiebig. Außer dem im flandrischen Stil erbauten Rathaus,
einer Skulptur von Auguste Rodin mit Namen "Die Bürger von Calais",der Kirche aus dem VIII. Jahrhundert, in der auch Charles de Gaulle getraut wurde und einem ebenso alten Turm ist die Stadt ziemlich "Neu". Der 2. Weltkrieg hatte hier einen Trümmerhaufen hinterlassen.

Zurück auf dem Stellplatz machen wirs uns noch ein wenig vorm Womo gemütlich, beobachten die Fähren und das Treiben auf und um den Stellplatz herum.
Am Abend kann man die Lichter von Dover sehen.

Dienstag, 12.09.06

Wir gehen es immer noch langsam an. Gestern 35 km, heute 56.
Nach Frühstück und Entsorgung verlassen wir Calais und die Kanalfähren. Am Cap Gris Nez sind wir mit 28 km, wie  uns auf einer Hinweistafel mitgeteilt wird, England am nächsten. Sehen können wir nichts, aber das Handy heisst uns Willkommen beim British Telecom Partner.

Auf der Küstenstrasse gehts langsam in Richtung Normandie, durch zahlreiche Orte die alle irgendwie den Namen "Plage" benutzen, bis zu unserem heutigen Stellplatz in Equihen Plage. Weitab von Rummel, Krach und Womo-Wagenburgen finden wir einen offiziell als Womo-Stellplatz gekennzeichneten Platz mit Blick aufs Meer.


Mittwoch, 13.09.2006

209 km sind wir heute gefahren, ohne uns irgend etwas anzusehen. Wir haben das schöne St. Valery s/Somme ebenso links liegen lassen wie das herrliche Treport. Allerdings boten beide auch nicht gerade attraktive Parkplätze für Womo-Touristen. In St. Valery fuhren wir dem Hinweisschild "Aire de Motorcaravens" solange nach bis wir das Ortsausgangsschild erreicht hatten. In Treport lag der Womo-Platz im Industriegebiet etwa 3 km ausserhalb des Ortskerns. In dem konnte man noch nicht mal parken um einen Einkauf zu tätigen. es gab dort nämlich eine sehr interessante "Poissonerie Municipal" die es mir angetan hätte-...aber... dann eben nicht.
So kaufen wir unserer Muscheln fürs Abendessen eben im Intermarche in Dieppe. Den dortigen Stellplatz verlassen wir allerdings wieder und das sehenswerte Dieppe gleich mit. Wir kannten es schon von unsrer Tour 2001. Allerdings war da der Stellplatz noch kostenlos und jetzt kostete er 7 €.
Jetzt stehen wir auf dem Parkplatz (einer Wiese) eines Mahnmals bei Veules les Roses mit 6 anderen Womos holländischer und französischer Herkunft.

Donnerstag, 14.09.2006

Weiter geht es an der herrlichen Cote d ´Albatre entlang in Richtung Südwesten. Die Felsen der Steilküste begleiten uns und machen die Orte am Meer noch einmal so sehenswert.
Unser erster Halt ist in St Valery en Caux. Dort gibt es einen Stellplatz mit V+E direkt unter der Steilküste an der Hafeneinfahrt.


Wir leeren unser Klo und machen uns auf für einen kleinen Ortsbummel.
Ein "Maison Henri IV im typisch normannischen Fachwerkstil gehalten und um etwa 1500 erbaut verdient unsere Aufmerksamkeit.


Unser nächster Halt ist dann Fecamp. Vor 5 Jahren haben wir da schon mal übernachtet. verändert hat sich nichts. Man kann mit dem Womo am Fischereihafen stehen. Eine Entsorgung gibt es auch, allerdings am Ende desd Port de Plaisance, der zum Strand hin weist. Ist aber gut beschildert.
Einen kurzen Stadtbummel gönnen wir uns auch in Fecamp. Er führt uns uner anderem auch wieder an die ehemalige Benediktiner-Abtei, die als Schnapsbrennerei zu Weltruhm gelangte (ja, ja, die Mönche und der Alkohol*).
Sicherlich das imposanteste Gebäude in der Stadt.

Von Fecamp aus sind es nur noch wenige Kilometer bis Etretat, dem Endpunkt unserer heutigen 68 km langen Etappe. Hier hat sich was getan seit unserem letzten Besuch vor 5 Jahren. Es gibt einen Womo-Stellplatz gleich neben dem Campingplatz. Damals durfte man Tagsüber auf dem Busparkplatz stehen, aber übernachten war verboten. Die Gebühr für den neuen Stellplatz beträgt 5 €, ist also noch im Rahmen. Für 2 € gibts 10 min, Frischwasser oder 55 min. Strom.
Etretat haben wir uns für morgen vorgenommen.


Freitag 15. September

Ein relativ ereignisloser Tag liegt hinter uns und ausser einem Bummel durch das sehenswerte Honfleur ist nichts erwähnenswert. Der Vollständigkeit halber tu ichs doch: es regnet am Morgen und der geplante Bummel durch Etretat entfällt. Das ich trotzdem ein paar Bilder habe verdanken wir dem morgendlichen Baguette-holen. bei der Gelegenheit war ich dann auch mal mit dem Rad am Strand.


Die Fahrt geht weiter über Le Havre nach Gonfreville. dort ist Einkaufen angesagt im Hyper-Leclerc. Ein paar Dinge müssen ergänzt werden. Getankt wird auch noch für sagenhafte 1,01 € Dann die Fahrt über die Pont de Normandie nach Honfleur.
Dort nehmen wir Frischwasser auf. Entsorgt hatten wir am Morgen in Etretat. Den Stellplatz in Honfleur können wir nicht nutzen. kein Kleingeld für den Automaten. Stimmt uns aber nicht wirklich traurig. Aber für nen Stadtbummel finden wir einen Parkplatz. Das lohnt sich wirklich! Nur die vielen Leute stören ein wenig das harmonische Bild des imposanten Ortes.
Wie überall in den Touristenhochburgen werden ganze Busladungen über die Stadt ausgeschüttet.


Einen Übernachtungsplatz finden wir dann ein paar Kilometer hinter Honfleur in dem nichtssagenden Villerville. Hier war wohl früher mal ein badeort, aber wir sehen bei einem Ortsrundgang Hotels und das Casino in Strandnähe, die zum Verkauf stehen, so wie auch Villen mit Seeblick.
Möglich, daß das gegenüberliegende Le Havre mit seinen Ölhäfen dafür verantwortlich ist.
Auf mich wirkt der Ort wie ein ehemaliges Schmuggler- und Seeräubernest.

Samstag, 16. September 2006

Nach dem Seeräuber-Nest Villerville mit Blick auf die Raffinerien von Le Havre sind wir heute am "Juno-Beach" angelangt.

Ab dem 01. Septembare darf man hier mit dem Womo direkt am Strand stehen, was vom 01. April bis 31. August verboten ist. Da lob ich mir die Nachsaison.

Entsprechend ist der Platz von Womos frequentiert.


Juno Beach war neben Gold und Sword einer der drei britischen Landungsstränden bei der allierten Invasion am 06. Juni 1944. Mit den Briten gingen hier auch Kanadier an Land, was seinen Niederschlag in einem Museum über Kanadier im 2. Weltkrieg fand.

Wir waren an diesem Morgen, wie immer, ziemlich spät aufgebrochen nach Caen.
Der dortige Stadtbummel führte uns von der Abbaye aux Hommes
in der sich das Grab von Wilhelm dem Eroberer befindet, über das Chateau des Ducs
der alten Normannischen Burg, die über der Stadt thront zur Abbaye aux Dames mit dem Grab der Königin Mathilde.Alle diese Bauten datieren aus dem 11. jahrhundert, wobei am Chateau des Ducs, der Festung der normannischen Herzöge, kräftig renoviert wird.


Von Caen aus fuhren wir wieder an die Küste, der wir von Ouistreham, einem Fährhafen, dessen Womo-Stellplatz nahe den ein- und auslaufenden Schiffen zwar schön gelegen, aber überfüllt ist, folgen. Kurzer Halt zu V + E und schon gings weiter.
In Courseulles sur Mer fanden wir unseren Übernachtungsplatz.

Sonntag, 17.September 2006

Wir bleiben in Courseulles sur Mer. Ein Stehtag muss auch mal sein. Die Sonne ist wieder da und wir geniessen den Tag.
Nach einem Jahr Pause gelingt es mir endlich mal wieder ein Bild zu malen. Am Abend gibts Muscheln, direkt am Hafen gekauft und eine Flasche Tokay Pinot Gris.


Sonntag am Meer

Dienstag, 19. September 2006

Wenn man von Barfleur her kommend in Fermanville-Bourg dem Schild "Phare" folgt, das rechts von der D116 in Richtung Meer zeigt, findet man nach ungefähr 2 km den Leutturm am Cap Levy. Fährt man rechts daran vorbei, kommt man nach ungefähr 300 m auf einen kleinen Parkplatz mit freiem Blick aufs Meer. Hier haben wir uns fernab aller Touristenströme für heute unseren Übernachtungsplatz ausgesucht.


Der zweite Stellplatz an einem Leuchtturm innerhalb von zwei Tagen, nachdem wir gestern am "Phare de Gatteville" bei Barfleur standen.

An diesem Leuchtturm waren wir vor 5 jahren schon mal gestanden.


Wir waren gestern, am Montag, in Courseulles aufgebrochen nachdem wir dort 2 Nächte verbracht hatten. Natürlich wieder mal viel zu spät, es war fast 11 Uhr.
Erste Station für einen Bummel war Arromanches les Bains, wo wir auch V+E erledigen konnten.
Ein Blick über den Strand und die unübersehbaren Spuren der Operation "Overlord", der vor 62 Jahren stattgefundenen Invasion der Alliierten in der Normandie, und dann gings weiter.
Das American Memorial und den Friedhof der Amerikaner am Landungsabschnitt Omaha Beach besuchten wir und setzten dann unsre Fahrt fort über Point La Hoq und Utah Beach, wo wir vor 5 Jahren schon mal waren bis zum Leuchtturm bei Barfleur.

Heute früh gings dann an den Hafen von Barfleur und wieder etwas südlich nach St. Vaast la Hogue, dem für seine Austern bekannten Ort.
Auch hier machten wir einen Bummel um den Hafen und durch die Stadt, sahen uns den Womo-Platz an und fuhren dann wieder nach Norden über Barfleur hinaus an der Küste entlang bis zum schon beschriebenen Cap Levy.
Hier hat man nicht nur einen wunderbaren Blick aufs Meer, sondern man kann die Hafeneinfahrt von Cherbourg sehen, kann von ferne die Fähren der Irish Ferries und die ein- und auslaufenden Fischerboote beobachten.
Und nach Sonenuntergang faszinieren die Lichter von Cherbourg, der herrlich klare Sternenhimmel und der noch nicht so ferne Leuchturm von Gatteville mit seinen Leuchtfingern.



Wir setzten unsere Reise am 20.September fort.
Nach dem Stellplatz am Cap Levy gings am Morgen ohne Frühstück, denn die örtliche Boulangerie hatte geschlossen, weiter nach Cherbourg.
Dort begrüsste uns das Reiterstandbild von Bonaparte, dessen Hand nach England weist....


Beim obligatorischen Stadtrundgang stiessen wir im Fischerhafen auf das Boot, das wir bereits am Cap Levy ausgemacht hatten. Es war mit zwei anderen dort vorbei in Richtung Hafen Cherbourg gefahren und zog riesige Wolken Möwen hinter sich her.
Die Möwen waren noch da, die Ladung jedoch bereits gelöscht. Sicherlich ein guter Fang...


Ein belegtes Sandwich ersetzte heute unser Frühstück und beim Einkauf danach erstanden wir eine ganze Tranche Thunfisch fürs Abendessen.

Am Abend standen wir dann am Cap La Hague, ungefähr einen Kilometer vom Meer entfernt auf dem dort angelegten Womo-Stellplatz.
         

Küste und Leuchtturm sieht man vom Womo aus und ein wolkenloser Himmel lässt für die nächsten Tage hoffen.

Donnerstag, 21.September 2006

Wir wollen uns vom Meer nicht trennen und folgen der "Route des Caps" von Auderville bis zum Cap Carteret. Immer so nahe an der Küste wie möglich. Dadurch kommt heute eine Strecke von 143 km zusammen, teils auf schmalen Küstenstrassen durch malerische Dörfer in typischer Steinbauweise.


Begleitet werden wir den ganzen Tag durch einen strammen Südwind, der uns ordentlich durchbläst, der aber angenehm warm ist.
Am Cap Carteret steigen wir aus um den Rundblick aufs Meer und die Kanalinseln zu geniessen.
Endpunkt der Etappe ist heute Gouville s/Mer.
Und immerhin schaffe ich es ein wenig zu schwimmen bevor die Flut einsetzt.
Danach hab ich wenigstens das Gefühl mir den Coq au Vin verdient zu haben, den es heute Abend zum Essen gibt.



Freitag, 22.09.2006 Tag- und Nachtgleiche

Mit dem Mt. St. Michel erreichen wir heute wohl den Wendepunkt unserer Reise.
Es hat geregnet heute Nacht und es regnet am Morgen noch immer. Ein Baguette besorge ich in Gouville-Bourg mit dem Fahrrad.
Nach dem Frühstück gehts weiter nach Granville. Wir brauchen Frischwasser, doch leider ist die Versorgung im Moment ausser Betrieb. Also entsorgen wir unsere Toilette, bzw. deren Inhalt und verlassen Granville unbesehen. Wir waren ohnehin schon mal da. In St. Paix s/Mer holen wir das mit dem Frischwasser nach.
Wir beschliessen danach, da das Wetter sich wieder aufgemacht hat direkt und gleich zum Mont St. michel zu fahren und uns dann morgen Avranches und Granville noch mal anzusehen, bevor es dann am Sonntag langsam auf den Heimweg geht.
Den Mont St. Michel hatten wir 2001 bereits besucht. damals waren wir über den Damm gelaufen und hatten Schritt für Schritt die sich verändernde Ansicht genossen.


Diesmal fahren wir auf den Womo-Platz und investieren die 8 Euronen um dort auch einmal zu übernachten.
Es lohnt sich auf jeden Fall.
Und die Tatsache, daß wir in der Tag- und Nachtgleiche da sind beschert uns einen besonders hohen Flutstand.
den Besuch des Mont. St. Michel zu beschreiben spar ich mir, denn jeder von Euch kennt das ja aus eigener Erfahrung.
Mittlerweile sitze ich vorm Womo, beobachte die einsetzende Flut und schreibe die paar Zeilen, während nebenan eine Partie Petanque gespielt wird.
Ausserdem gibts heute Abend wieder Moules!




Auch ein Lohn der Übernachtung am Mont St. Michel: die Ansicht in der Morgensonne

Sonntag, 24.09.2006

Jetzt haben wir dem Meer den Rücken gekehrt. Die letzten 15 Tage war es unser ständiger Begleiter.
Von Oostende bis zum Mont St. Michel lernten wir mit Ebbe und Flut zu rechnen, schliefen wiar am Abend mit dem Geräusch der Brandung ein, erwachten wir am Morgen mit dem Schrei der Möwen.
Von Plage zu Cap, von Cap zu Phare, von Phare zu Baie führten unsrer Etappen am Ärmelkanal entlang nach Südwesten bis zur Baie de Mont St. Michel.
Den Galubensberg des heiligen St. Michael verliessen wir am Samstagmorgen und fuhren erst mal nach Avranches. Dort machten wir einen kleinen Stadtbummel und einen großen Einkauf.
Vom ehemaligen Donjon aus hatten wir noch mal einen herrlichen Blick über die Baie de Mt. St. Michel.
Dann entlang der Bucht wieder gegen Norden bis zum Städtchen St. Pair s/mer zur Übernachtung.
Am heutigen Morgen dann nach Granville.
Auch dort ein Bummel durch die alte "Haute Ville" mit Blick auf die Bucht, die bretonische Küste und die Kanalinsel Jersey.
Dann verlassen wir das Meer endgültig. Gerade setzte Ebbe ein.
40 km sind wir noch ins Landesinnere gefahren um uns auf dem Bauernhof eines "France-Passion" Gastgebers mit Ziegenkäse für den Heimweg zu versorgen.
Wir lassen den Sonntag ausklingen zwischen Ziegen, Schafen, Hunden und einer neugieriegen jungen Katze.

Dienstag, 26.09.2006
Schön wars auf dem Ziegenbauernhof "La Manchevrette" Und feinen Ziehgenkäse haben wir eingekauft. Hatten wir uns ja extra ausgesucht.
Dann gings auf nach Chartres. Die Kathedrale wollte ich mir anschauen. Ein eindrucksvolles Bauwerk. Der Abstecher hat sich gelohnt.
Am Abend standen wir in Ablis am Sportplatz. Die Kirche des Ortes ist aus dem 12. Jahrhundert und es gibt dort eine ebenso alte Abtei.
Am heutigen Morgen noch dem Frühstück, also wie bei uns üblich fast um 11 starten wir dann zur Fahrt um Paris. Wir machen uns kompliziert, was über die Peripherique einfacher gegangen wäre und fahren durch Versailles, was uns immerhin einen Blick auf das Schloss des Sonnenkönigs beschert über St. germain en Laye, Argenteuil, Bobigny, Champigny schliesslich zurück ins Val du Marne. Das Ganze kostet uns 3 Stunden.
Fragt mich nicht warum ich nicht einfach die Peripherique gefahren bin.
Endpunkt der heutigen Etappe ist Villiers-Cotterets. Klingt nach nichts. Dachten wir auch.
Im Park eines heruntergekommen Schlosses finden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz und den Ausgangspunkt für einen kleinen Abendspaziergang. Das Chateau gehörte einst Francois dem I, Vater von Henri II. der mit Katherine des Medici verheiratet war. In den noch erhaltenen Teilen befindet sich ein Altenpflegeheim.
Villiers-Cotterets ist Geburtsort von Alexandre Dumas (Die 3 Musketiere)
und Alexandre Dumas (dem jüngeren; Die Kameliendame) Also sind wir doch auf interessante literarische Spuren gestossen!
Ach ja und nebenbei ist hier der Hauptsitz von VW-France. Das haben wir am Ortseingang bereits mitgekriegt.
Und der Park neben dem Chateau ist als Parkplatz beschildert und ein idealer Übernachtungsplatz.

Mittwoch, 27.09.2006 Trier

Von der Geburtsstadt von Alexandre Dumas zur Geburtsstadt von Karl Marx.
402 km.
So legten wir heute eine etwas längere Strecke Heimweg zurück. Über Charleville-Mezier bis zur Entsorgung in Montherme zum letzten Einkauf auf französischem Boden im Tal der Meuse, zurück nach Charleville-Meziers und über Sedan nach Belgien in Richtung Arlon.
Dort auf die Autobahn und durch Luxemburg hindurch zum billigen Diesel nach Wasserbillig. Für 0,879 wird vollgetankt und dann gehts zur Übernachtung auf den Stellplatz in Trier.
Morgen gehts dann durch den Hunsrück und am Rhein entlang (Federweisser wird noch eingekauft) über Worms nach Hause.

fotos.web.de/lothar_loell/Normandie_September_2006


Ende